Das erste Halbjahr bei EffEff – Ein Zwischenbericht der Haie (E2)

Für alle, die sich bei bisherigen Berichten gewundert haben, warum die E2 sich als Haie oder Finkenkruger Haie bezeichnen: Der Hai „Bruce“ ist unser mannschaftseigenes Wappentier seit der ersten Saison dieser Mannschaft, damals noch beim Seeburger SV.

Er dient uns allen (Eltern, Trainern, Kindern, Geschwistern) als Identifikations- und Zugehörigkeitssymbol und Bruce begleitet uns wirklich auf allen Wegen. Auf mannschaftseigenen Caps, Plakaten, Turnierplänen, Trikots, Hosen, gesponsorten Trainingsmaterialien… Bruce gehört einfach seit jeher dazu. Und wenn unser großes Maskottchen mal eine längere Zeit nicht bei den Spielen gesehen wurde, fragen Eltern und Kinder gleichermßen nach, wo eigentlich unser Hai geblieben ist. Irgendwann wird sicherlich die Zeit kommen, in der die Haie „zu groß und cool“ für das Wappentier sind, bislang scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein.

Nun zu unserem kleinen Zwischenbericht über die erste Hinrunde bei EffEff als Finkenkruger Haie (E2):

Zunächst sei gesagt, dass der Wechsel vom Seeburger SV zu EffEff uns allen sehr gut getan hat. Wir stehen als zweite Mannschaft des Jahrgangs 2008 in der Havellandliga West auf Platz 4, haben mehr Tore geschossen als kassiert (und wenn man bedenkt, dass wir 25 der 33 Gegentore von den Mannschaften auf den ersten drei Plätzen kassiert haben, dann klingt dieses Verhältnis noch besser), haben mehr Spiele gewonnen als verloren und uns im Verfolgerfeld mit derzeit 5 Punken Abstand zu den Teams auf Augenhöhe (RSV Eintract E3 und Stahl Brandenburg E2) gut etabliert. Dazu sei gesagt, dass es bei uns weder feste Positionen, noch taktisches Geplänkel, noch allzu systematische bzw. automatisierte Spielzüge gibt. Unser Schwerpunkt liegt auf der technischen Ausbildung der Grundtechniken, sowie einer möglichst ganzheitlichen Ausbildung. Da darf es keine starren Spielsysteme noch feste Positionen geben – die Kinder sollen am Ende des Kleinfelds auf möglichst vielen Positionen geschult sein und eine möglichst gut ausgeprägte Feintechnik besitzen. Das ist unser Ziel, das ist unsere Philosophie. Erfolg misst sich nicht primär an Ergebnissen oder Punkten, sondern der jeweiligen Weiterentwicklung der Kinder. Daher sind wir Trainer (und die Eltern und Orga) mit dem bisher Erreichten unserer Haie sehr, sehr zufrieden.

Allerdings muss ich gestehen, dass der Start in diesem großen Verein für alle – und zwar wirklich alle – deutlich schwieriger als erwartet war. Das lag unter anderem auch daran, dass wir drei langjährige Haie in die D-Jugend verabschieden mussten. Das Loch, das diese drei Spieler hinterlassen haben, galt es irgendwie zu schließen. Darüber hinaus begann die Saison wegen der MFS-Ferienschule, an der viele Haie teilgenommen hatten, quasi ohne echte Vorbereitung. Unser erstes Spiel auf Großfeld bestritten wir mit einer sehr dezimierten Hai-Mannschaft (so dezinmiert, dass mit Julius sogar ein 2013er-Geschwisterkind mitspielen konnte/durfte – und sogar noch ein Tor geschossen hat) genau einen Tag vor der ersten Pokalrunde gegen Brandenburg Süd E1. Als ich diese Auslosung gelesen habe, dachte ich im Stillen so bei mir, dass dieser Gegner deutlich zu früh zu uns kommt – meiner Einschätzung nach war/ist Brandenburg Süd E1 einer der beiden potentiellen zukünftigen Staffelsieger unserer Kreisligastaffel. Der Erfahrung nach brauchen die Haie immer ein paar Wochen um sich aus der Sommerpause zurückzumelden und so reisten wir zwar mit Verstärkung aus der E1 an, spielte aber quasi unvorbereitet gegen eine Leistungsmannschaft, die bereits seit drei Wochen im Training war und etlich hochkarätige Freundschaftsspiele bestritten hatte. Das Ergebnis war schon extrem, aber in diesem Sinne auch verdient – wiederholen werde ich es hier jedoch nicht

Am ersten Staffelspieltag kam dann mit Werderaner FC E1 der zweite potentielle zukünftige Staffelsieger. Auch dieser Gegner kam deutlich zu früh für uns – unsere erste richtige Chance hatten wir in der 33. Minute, dann aber 10 wirklich gute Minuten, in denen die Haie nicht nur eines, sondern gerne auch drei Tore hätten erzielen können. Als wir dann kurz vor Schluss nochmals komplett rotierten (Spielzeit ist das wichtigste um in Tritt zu kommen, auch wenn – bzw. gerade dann – ein Kind derzeit nicht in guter Verfassung ist), vielen schnell weitere 3 Tore. Das Minimalziel weniger als 10 Tore zu kassieren wurde jedoch erreicht. Ein kleiner Schritt nach vorne, zumal wir erneut nicht in die Bestbesetzung angetreten waren.

Die beiden folgenden Spiele bestritten wir gegen Mannschaften, für die es in diesem Jahr nur um den Klassenerhalt gehen würde. Diese Spiele gegen ESV Lok Elstal (9:0) und Bor. Brandenbrug 5:1 gingen dann auch sehr klar an uns, wenngleich die Torausbeute noch höher hätte sein können, wenngar nicht müssen. Tore erzielen war jedoch noch die Stärke der Haie – leider. Dennoch, mit diesen beiden Erfolgen fühlten wir uns alle ein wenig sicherer. Konzentration und Laune im Training wurde besser und auch die Trainingsintensität nahm stetig zu; zwar waren die Haie noch ein ganzes Stück entfernt von ihrem Leistungsstand Ende Juni, aber der Trend zeigte spürbar nach oben.

Nun kam erneut der bislang unbesiegte Staffelprimus Brandenburg Süd E1 an die Reihe. Vier Wochen zuvor waren wir sang- und klanglos untergegangen, aber dies sollte sich nicht wiederholen. Erstmals in in voller Besetzung angetreten, erspielten die Haie sich in Halbzeit eins gar ein leichtes Übergewicht und ein Chancenplus, und wie so oft, wenn man vorne seine Tore nicht macht, bekommt man irgendwann einen hinten rein. In unserem Fall war dies eine mehr als unglücklich abgelenkte Bogenlampe, die sich unhaltbar hinter unserem Keeper Timi ins Tor senkte. Mit einem 0:1 ging es in die Halbzeitpause – und Eltern und Trainer waren verzückt, ob des starken Spiels der Haie. Nach den Wechseln in der Halbzeitpause ging der Spielwitz etwas verloren und zwei Ungenauigkeiten führten rasch zum 0:3, ehe ein Elfmeter uns wieder auf 1:3 heranbrachte. Im Endeffekt endete das Spiel 2:5 aus Sicht der Haie; 10 Minuten nach der Halbzeit kosteten den Haien mindestens einen Punkt. Allerdings wissen wir, dass wir in der Breite nicht ausreichend besetzt sind, um deb Leistungsteams der großen Vereine dauerhaft Paroli bieten zu können. Wir sind halt die „zweite Garde“ – aber wenn die Haie so wie gegen Brandenburg Süd weiterhin auftreten würden, bestünde kein Zweifel, dass wir über die ganze Saison gesehen als „zweite Garde“ eine gute Rolle in der Kreisliga spielen werden.

Das nächste Spiel gegen eine (aus meiner Sicht) spielerisch sehr gut angelegte jüngere Mannschaft von Bornim endete in einem nie gefährdeten 5:1-Sieg, wobei das Spiel auch 8:5 hätte ausgehen können. Nun stand das Spiel des Tabellendritten (Fortuna Babelsberg E1) gegen den Tabellenvierten (Haie) an – ein kleines Topspiel im Verfolgerbereich. Die Haie waren gut besetzt, hatten eine ordentliche Trainingswoche hingelegt, alles schien angerichtet für einen spannenden Kampf. Leider ging dieses Spiel komplett in die Hose – gegen eine Mansnchaft, die mit aller einfachsten Mitteln spielt. Dieses Spiel war der einzige, richtige Ausrutschter der Hinserie und führte dazu, dass Haie und Trainer und Betreuer sich am nachfolgenden Trainingstag gemeinsam auf den Hosenboden setzten und die Situation besprachen – und seit diesem offenen und ehrlichen Orientierungsgespräch, in dem jeder auf die Situation des anderen einging und Verständnis aufbrachte, geht es mit unseren Haien stetig nach oben: Hohe Trainingsbeteiligung, Mut und Lust am Fußball, Ballkontrolle und ganz viel Lust auf’s Gewinnen. So wurden die nächsten Spiele gegen die direkten Konkurrenten (RSV Eintracht E3, ESV Lok Seddin und Stahl Brandenburg E2) gewonnen, wodurch sich die Haie auf Platz 4 gefestigt haben und Fortuna Babelsberg als Drittplatzierten weiterhin im Nacken sitzen.

Blicke ich auf die ersten 4 Monate im Dress von EffEff zurück so kann ich eigentlich nur konstatieren, dass die Entscheidung unsere Seeburger-Komfortzone zu verlassen und in die Unbekanntheit des großen EffEff zu wechseln der richtige Schritt zur richtigen Zeit war. Nach einer kurzen – wohlgemerkt schwierigen – Anlaufphase sind die Haie beinahe wieder dort angekommen, wo wir im vergangenen Juni waren. Spielstark, Lust auf das Gewinnen, mutig und temporeich nach vorne. Jetzt steht erneut die Hallenrunde an. Dies bedeutet für uns überwiegend Ballkontrolle und Technik, ehe dann im März die Rückrunde mit einem schwierigen Spiel gegen den Tabellenprimus beginnen wird. Ich bin jedoch mehr als zuversichtlich, dass die Rückrunde in vielerlei Hinsicht erfolgreich sein wird – denn im Kinderfußball ist Erfolg mehr als nur eine Tabellenplatzierung

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