Sturzprophylaxe in Falkensee
Wenn Senioren stürzen, hat dies oft fatale Folgen. Elke Weisener (63): „Bei einem Sturz kommt es oft zu schweren Verletzungen, weil der Fall nicht mehr abgebremst oder abgefangen werden kann. Unser Gedanke ist deswegen: Wir müssen älteren Menschen dabei helfen, einen Sturz zu vermeiden.
Dafür gibt es nun das Angebot ‚Sicher- und Aktivsein im Alter – ambulante Sturzprävention‘. In Falkensee betreue ich das Angebot und biete immer am Mittwoch um 12 Uhr einen entsprechenden Kurs im 1. Stock der Falkenseer Stadthalle an. Dieser Kurs ist für die Teilnehmer völlig kostenfrei. Er ist in diesem Jahr gestartet, bislang sind ein halbes Dutzend Senioren mit dabei. Unsere Gruppe darf gern noch wachsen. Noch nehmen die Unfälle im eigenen Haushalt bei den Senioren leider stetig zu – oft mit gravierenden Folgen für die eigene Beweglichkeit.“
Für die Sturzprävention ist der Sportverein SV Falkensee-Finkenkrug (www.svff.de) der ausrichtende Partner in Falkensee. Sven Steller, 1. Vorsitzender: „Hinter diesem Pilotprojekt der Sturzprävention stehen der Landkreis, die AOK Nordost und eben der SVFF. Wir kümmern uns als Verein um die Sturzprävention, weil wir mit Elke Weisener bereits eine topausgebildete Kraft für diesen Bereich vorweisen können. Sie bietet ja für den Verein schon lange am Montag den Seniorensport an – und hat auch die benötigten Fortbildungen absolviert.“
Elke Weisener beobachtet ihre Kursteilnehmer ganz genau: „Viele, die zu mir kommen, staunen nicht schlecht, wenn sie feststellen, wie unbeweglich sie über die Jahre geworden sind. Sie merken sehr schnell, dass sie etwas tun müssen, um wieder beweglicher zu werden. Bei der Sturzprävention lernen wir nicht fallen wie ein Stuntman. Stattdessen geht es darum, Kraft aufzubauen und die Koordination zu stärken, damit es erst gar nicht zu einem Sturz kommt. Viele Ältere bewegen sich einfach zu wenig.“
An jedem Kurstag steht ein anderes Ziel im Mittelpunkt. Geht es um die Koordination, so absolvieren die Kursteilnehmer etwa einen entsprechend ausgerichteten Bewegungsparcour. Sie balancieren über wackelige Hindernisse, schreiten über Step-Bretter hinweg, werfen Bälle in einen Korb oder dribbeln mit ihnen.
Die Kursteilnehmer haben alle ein anderes Ziel – oder einen Grund, um bei der Sturzprävention mit dabei zu sein. Leopold „Poldi“ Harmatiuc (78) aus Falkensee: „Ich möchte gern wieder fitter werden. Außerdem fragen die Freunde schon, ob ich nicht mal wieder beim Fußball mitmachen möchte.“ Juliane Laschke (68) aus Falkensee sagt: „Ich hatte gerade eine Fuß-OP. Die Sturzprävention ist eine gute Sache, um wieder mit dem Sport anzufangen.“
Wie fit man im Alter sein kann, beweist Elke Weisener selbst, die ihre Kursteilnehmer fordert, aber nicht überfordert. Sie läuft jeden Tag und will in diesem Jahr noch beim Sylt-Lauf, beim Hamburg-Marathon, beim Nordsee-Etappenlauf, beim Unter-Tage-Marathon und beim Helgoland Marathon mitmachen: „Aber nur noch Halbmarathon. Ich möchte vernünftiger werden und mir nicht mehr so viel zumuten.“ (Text/Fotos: CS)